Metanavigation:

Hier finden Sie den Zugang zur Notfallseite, Kontaktinformationen, Barrierefreiheits-Einstellungen, die Sprachwahl und die Suchfunktion.

Navigation öffnen

Spezialsprechstunde Primärer Hyperaldosteronismus & genetische Formen von Bluthochdruck

Etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung leidet unter Bluthochdruck (arterieller Hypertonie). Aufgrund des bei Bluthochdruck erhöhten Risikos für Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen und Herzversagen ist das Ziel der Hochdrucktherapie die Normalisierung des Blutdrucks.

Sie befinden sich hier:

Allgemeines zu Primärem Hyperaldosteronismus

Bei den meisten Patienten mit Bluthochdruck kann die genaue Ursache des Blutdruckanstiegs nicht nachgewiesen werden.

Seltener liegt eine bestimmte Erkrankung vor, die den Bluthochdruck auslöst und spezifisch behandelt werden kann.

Der primäre Hyperaldosteronismus gilt heute als häufigste Ursache einer solchen sogenannten sekundären Hypertonie. Nach neueren Studien tritt er bei etwa 5% der Patienten mit Bluthochdruck auf, häufiger noch bei Patienten mit schwerem oder schlecht einstellbarem Bluthochdruck.

Bei Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus bildet die Nebenniere, ein hormonbildendes Organ, das über der Niere liegt, zu große Mengen des Blutdruckhormons Aldosteron. Dadurch wird in der Niere zu viel Salz und Wasser zurückgehalten und der Blutdruck steigt. Einige, aber nicht alle, Patienten, haben zusätzlich eine sogenannte Hypokaliämie, also zu niedrige Kaliumwerte im Blut.

Bei etwa zwei Drittel der Betroffenen bilden sowohl die linke als auch die rechte Nebenniere zu viel Aldosteron (bilaterale Hyperplasie). In etwa einem Drittel der Fälle liegt ein gutartiger, Aldosteron-bildender Tumor meist einer Nebenniere vor, der nicht streut, aber durch die Hormonbildung zu Bluthochdruck führt (Aldosteron-produzierendes Adenom).

Sehr selten wird Bluthochdruck durch einzelne genetische Mutationen ausgelöst, die in Familien vererbt werden können. Dies betrifft meist schon Kinder und Jugendliche.

Diagnosestellung und Behandlung des Primären Hyperaldosteronismus

Bitte bringen Sie zu Ihrem ersten Termin alle Befunde mit, die bereits erhoben wurden (Arztbriefe, Laborbefunde, Bildgebung etc.). 

Abhängig von den bereits durchgeführten Untersuchungen werden wir verschiedene Untersuchungen durchführen, um z.B. Hormone zu bestimmen und andere Ursachen für Bluthochdruck ausschließen.  Falls Sie Medikamente nehmen, die Einfluss auf die Hormonbestimmung nehmen, werden wir ggf. Ihre Blutdruckmedikamente für einige Wochen umstellen.

Abhängig von den Befunden entscheiden wir, ob ein sog. Kochsalzbelastungstest sinnvoll ist, bei dem Ihnen an einem Vormittag eine Kochsalzlösung infundiert wird. Ergibt sich hieraus die Diagnose eines primären Hyperaldosteronismus, so werden wir eine Bildgebung der Nebennieren durchführen.

Sollten Sie einen gutartigen Tumor einer Nebenniere haben, kann die betroffene Nebenniere in Schlüssellochchirurgie entfernt werden. Mehr als ein Drittel der Patienten hat nach diesem Eingriff ohne Medikamente einen normalen Blutdruck, bei mehr als 80% tritt eine Besserung auf.

Sollte dieser Eingriff für Sie grundsätzlich in Frage kommen, wird in der Radiologie zunächst eine seitengetrennte Nebennierenvenenblutentnahme durchgeführt, um sicher zu sein, dass die Aldosteronüberproduktion tatsächlich von nur einer Seite ausgeht. Wenn die Aldosteronbildung von beiden Nebennieren ausgeht, werden wir spezielle Medikamente verschreiben (insbesondere Spironolacton).

Mit Ihrem Einverständnis können Sie an Studien teilnehmen, in denen wir versuchen, die Diagnose und Behandlung des primären Hyperaldosteronismus weiter zu verbessern.

Im Rahmen genetischer Diagnostik oder im Rahmen von Studien können wir nach seltenen Mutationen suchen, die genetische Formen von Primärem Hyperaldosteronismus und Bluthochdruck auslösen. Oft stehen für diese Bluthochdruckformen spezielle Medikamente zur Verfügung, von denen bekannt ist, dass sie besonders gut wirksam sind.

Verlaufskontrollen

Abhängig von Ihrer bisherigen Anbindung und Ihren Wünschen erfolgt Ihre weitere Betreuung entweder bei Ihrem Nephrologen oder Endokrinologen oder in unserer Spezialsprechstunde.

Terminvereinbarung

Spezialsprechstunde Primärer Hyperaldosteronismus & genetisch bedingter Bluthochdruck

Medizinische Klinik m.S. Nephrologie und Intensivmedizin
Direktor: Prof. Dr. med. Kai-Uwe Eckardt

Ärztliche Ansprechpartnerin: Prof. Dr. med. Ute Scholl

+49 30 450 514 124

+49 30 450 514 900

 

Charité Campus Mitte (CCM), Luisenstr. 64, 10117 Berlin (Ebene 4)