Für seine Arbeiten zum Einfluss von Darmbakterien auf Bluthochdruck hat Dr. Nicola Wilck von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Internistische Intensivmedizin am CVK jetzt den Carl-Ludwig-Preis der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) erhalten. Der Internist forscht mit seiner Arbeitsgruppe am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von Charité und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC). Dr. Wilck ist zudem Teilnehmer des „BIH Charité Clinician Scientist“-Programms und wird vom European Research Council (ERC) mit einem Starting Grant gefördert.
Rund ein Viertel aller Menschen weltweit leidet an zu hohem Blutdruck, einem der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bluthochdruck kann Organe wie beispielsweise Herz und Nieren dauerhaft schädigen. Dabei spielen die Aktivierung des Immunsystems und chronisch-entzündliche Prozesse eine wichtige Rolle.
In den nun gewürdigten Forschungsarbeiten hat das Team um Dr. Wilck untersucht, welchen Einfluss die Zusammensetzung von Bakterien im Darm auf die Entstehung von Bluthochdruck hat, beispielsweise wenn eine erhöhte Salzzufuhr über die Nahrung ursächlich ist. Dr. Wilck konnte dabei wichtige Interaktionen zwischen Darmbakterien und dem Immunsystem sowie die schützende Wirkung von bestimmten sogenannten bakteriellen Metaboliten auf das Herz-Kreislauf-System beschreiben. Diese Metaboliten entstehen aus Nahrungsbestandteilen durch den Stoffwechsel der Bakterien im Darm und können vor bluthochdruckbedingten Organschäden schützen.
„Die Ergebnisse der Arbeit eröffnen die Perspektive, die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Nahrungszusätze zu verbessern, die die Zusammensetzung und Funktion der Bakterien im Darm verändern“, erklärt Dr. Wilck. „Auch im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen der Nieren ist dies möglicherweise besonders bedeutsam, da die Konzentration einiger der bakteriellen Metaboliten im menschlichen Blut von der Nierenfunktion beeinflusst wird.“
Über die Auszeichnung
Die DGfN vergibt den Carl-Ludwig-Preis jährlich an Nachwuchsforschende, die herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Nieren- und Hochdruckkrankheiten erbracht haben. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und ging in diesem Jahr zu gleichen Teilen an zwei Preisträger
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